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Strafzeiten bringen ESC ins Hintertreffen

von ESC-Planegg

Als seine Mannschaft in dieser Saison bereits das vierte Mal gegen den ECDC Memmingen verloren hatte, war Matthias Fritsche trotzdem nicht bereit, die weiße Fahne zu hissen. „Es ist noch nichts verloren“, sagte der Trainer des ESC Planegg. Seine Mannschaft hat nach wie vor eine Chance auf die Deutsche Meisterschaft im Fraueneishockey. Allerdings sind die Aktien der Pinguine nach dem ersten Finalspiel der Best-of-Three-Serie gegen den Titelverteidiger deutlich gesunken. Der Gastgeber unterlag mit 1:4 (0:1, 0:2, 1:1). „Wir müssen jetzt zeigen, dass wir es besser können“, so Fritsche.

Der Trainer war nicht gerade erbaut ob der Leistung seiner Mannschaft. Zwar war mit Marissa Redmond kurzfristig auch die zweite Kanadierin neben Christina Ieradi krankheitsbedingt ausgefallen, aber allein damit den fahrigen Auftritt seines Teams zu entschuldigen, war Fritsche zu gewagt. Schließlich konnte er auf Anna-Maria Fiegert und Tabea Botthof zurückgreifen. Die beiden Studentinnen weilten am vergangenen Wochenende auf Heimaturlaub.

Die Vorstellung der Pinguine ähnelte stark der Leistung im zweiten Play-off-Halbfinale gegen den ERC Ingolstadt. „Wir haben das erste Drittel verschlafen“, monierte Fritsche. Memmingen war dagegen hellwach. Ausgerechnet Taylor Day, vor der der Trainer ausdrücklich gewarnt hatte, erzielte die Führung. Der Treffer riss die Pinguine aus ihrer Lethargie. Mehr als blinden Aktionismus rief der Rückstand aber nicht hervor. Wie schon in der gesamten Saison versuchte sich der Rekordmeister, durch robusten Körpereinsatz zu helfen. Fritsche beschwerte sich zwar darüber, „dass sehr kleinlich gepfiffen wurde“, die acht Zeitstrafen waren jedoch nicht allein der Linie der Schiedsrichter zuzuschreiben. „Wir hatten zu viele Strafen“, sagte der Coach. Alleine Franziska Feldmeier musste dreimal in die Kühlbox.

Diese Einladung ließ sich der ECDC nicht entgehen: Carina Strobel und Sonja Weidenfelder erhöhten jeweils in Überzahl auf 3:0. „Wir haben uns das zweite Drittel durch unsere Strafen selbst kaputtgemacht“, schimpfte Fritsche. Im letzten Durchgang war fast nichts mehr zu reparieren. Die Pinguine kämpften zwar verbissen, doch das 1:3 von Julia Zorn fiel acht Minuten vor dem Ende schon zu spät. Als Fritsche Torfrau Lena Schuster vom Eis nahm, um mit einem zusätzlichen Feldspieler den Druck zu erhöhen, gelang Day das entscheidende 4:1. „Es gibt noch zwei Spiele“, sagte Fritsche und wollte seinem Team damit Mut machen für das kommende Wochenende. Der ESC muss jedoch das nächste Match gewinnen, um noch eine Chance auf die Meisterschaft zu haben.

Autor:  Christian Heinrich  Münchner Merkur   12.03.2019

Ihr Treffer kam zu spät: Julia Zorn erzielte acht Minuten vor dem Ende das 1:3 für den ESC Planegg – schlussendlich unterlagen die Pinguine mit 1:4.

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