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Zwei Zitterpartien in Berlin

von ESC-Planegg

Das Wochenende in Berlin war nichts für schwache Nerven. Nicht nur die Möchtegern-Koalitionäre von Jamaika stiegen irgendwann aus dem Poker aus. Auch ESC-Präsident Klaus Wüst wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder heil nach Bayern zurückzukehren. Es reichte schließlich zu zwei Zittersiegen.

„Wir haben es ihm nicht leicht gemacht“, sagte Matthias Fritsche, Trainer des ESC Planegg. Auch zu seiner Erleichterung ging am Ende alles glatt. Aber die beiden Siege seiner Eishockeyspielerinnen gegen die Eisbären Juniors, die mit 4:1 (0:0, 1:0, 3:1) und 4:2 (0:2, 2:0, 2:0) recht knapp ausfielen, waren schwer erkämpft. „Man muss sich die Punkte richtig verdienen“, so Fritsche. Auch fünf Wochen vor Weihnachten werden keine Geschenke in der Frauen-Bundesliga verteilt.

Zumindest nicht in dieser Saison, in der bis auf Langenhagen alle Teams wieder ein bisschen mehr zusammengerückt sind. Und so benötigten die Pinguine fast zwei Drittel, bis sie im ersten Spiel gegen Berlin ihren ersten Treffer setzten. „Wir hatten viele Chancen“, sagte Coach Fritsche. Aber erst zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelsirene erlöste Julia Zorn auf Vorlage von Kerstin Spielberger und Corie Jacobson ihre Mannschaft.

Das Tor war der Türöffner für das gesamte Spiel. Keine zwei Minuten nach Wiederbeginn setzte Celina Haider auf Pass von Elizabeth Scala noch einen drauf. „Es ist richtig gut, dass sie wieder da ist“, sagte Fritsche über die Rückkehr der Stürmerin, die lange an einer Daumen-Verletzung laboriert hatte. Als Julia Zorn nach Vorarbeit von Spielberger und Jenny Schuster vier Minuten später zum zweiten Mal einnetzte, war die Partie endgültig gelaufen. Berlin gelang nicht mehr als die Resultatsverbesserung durch Lisa Schuster, die Zorn postwendend mit dem 4:1 beantwortete. Es war ihr dritter Treffer und der dritte Assist von Spielberger. Yvonne Rothemund sicherte sich einen weiteren Scorerpunkt. „Es haben alle ein super Spiel gemacht“, lobte der Übungsleiter seine Akteure. Ihnen kam jedoch zugute, dass den Eisbären im letzten Abschnitt die Luft ausging.

Auch in der zweiten Begegnung war dies nicht anders. Dieses Mal starteten die Berlinerinnen furios und gingen nach nur neun Sekunden durch Hanna Amort in Front. „Das war nicht hilfreich für die Minuten danach“, ärgerte sich Fritsche. Zumal die Gastgeberinnen fünf Minuten später durch J’nai Mahadeo noch erhöhten. Bis der Deutsche Meister ins Spiel zurückfand, war bereits fast die Hälfte der 60 Minuten abgelaufen. Theresa Wagner markierte auf Vorlage von Katharina Gerstmeir den Anschluss. Eine gute Minute vor dem Ende des Mittelabschnitts glich Jacobson auf Pass von Mona Pink und Franziska Feldmeier noch aus.

Der letzte Durchgang musste die Entscheidung bringen. Die Berlinerinnen hielten aber nur kurze Zeit mit, bevor sich erhebliche konditionelle Probleme bei ihnen bemerkbar machten. Aber es dauerte bis zur 58. Minute, bis Wagner mit ihrem zweiten Treffer den ESC erstmals in Führung brachte. Kurz vor Schluss machte Haider mit dem 4:2 auf Zuspiel von Rothemund und Wagner alles klar.

Autor:  Christian Heinrich    Münchner Merkur  21.11.2017

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