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Pinguine müssen in Berlin nachsitzen

von ESC-Planegg

Planegg – Die Pinguine fahren nach Berlin. Der Trip in die Bundeshauptstadt kommendes Wochenende kommt dem ESC Planegg jedoch äußerst ungelegen. Statt bereits in der Grafinger Scheune mit zwei Siegen gegen die Eisbären Juniors Berlin alles klarzumachen, müssen die Eishockeyspielerinnen nach einem Sieg (6:3) und einer Niederlage (1:2 n.P.) im Wellblechpalast das entscheidende dritte Spiel im Play-off-Halbfinale um den Einzug ins Endspiel der Deutschen Meisterschaft absolvieren. „Die Chancen stehen 50 zu 50“, sagt Planeggs Sportlicher Leiter Michael Lehmann. Der andere Finalist steht bereits fest: der ECDC Memmingen, der sich im zweiten Halbfinale klar mit 5:1 und 5:2 gegen den ERC Ingolstadt durchsetzte.

Lehmann machte einen ratlosen Eindruck. Seine Mannschaft schaffte es nicht, an die starken Leistungen anzuknüpfen, die sie in den beiden Heimspielen der Hauptrunde gegen die Eisbären gezeigt hatte. „Wir waren nicht bei 100 Prozent“, monierte der Teamchef. Es kam einiges zusammen für seine Damen. Schon beim 6:3 (3:1, 1:0, 2:2) im ersten Spiel gerieten sie trotz einer zwischenzeitlichen 4:1-Führung ins Wanken. Justine Reyes, Kerstin Spielberger und Jacyn Reeves trafen im ersten Drittel für den ESC. Der zwischenzeitliche Anschluss zum 1:2 durch Emma Terres wirkte wie ein kleiner Betriebsunfall, zumal im Mittelabschnitt Julia Zorn die Führung weiter ausbaute. Doch der Treffer von Terres war eine klare Kampfansage. Zusammen mit ihren Nebenleuten Anna Nix und Sarah Bobrowski heizte sie den Gastgeberinnen weiter ein. Das 2:4 durch Nix entsprang einer weiteren Co-Produktion von Berlins erster Reihe. Als Lucie Geelhaar die Gäste auf 3:4 heranbrachte, war auf einmal wieder alles offen. „Berlin war griffiger“, befand Lehmann. Spielberger sorgte dreieinhalb Minuten vor Schluss dafür, dass die Eisbären nicht zu übermütig wurden. Doch der Tabellenvierte der regulären Saison glaubte weiter an seine Chance und nahm zum Schluss noch den Torwart vom Eis. Das verwaiste Berliner Gehäuse nahm Zorn in der vorletzten Minute aufs Korn und entschied das Spiel endgültig.

Was sich im ersten Aufeinandertreffen angedeutet hatte, verdichtete sich im zweiten. Berlin investierte alles, um einen Gegner zu bedrängen, der nicht den souveränsten Eindruck hinterließ. „Sie waren läuferisch und kämpferisch einen Tick besser“, räumte Lehmann ein. Daran änderte auch die frühe Führung von Reyes nichts. Im Anschluss verzeichneten die Pinguine zwar ein halbes Dutzend Metalltreffer, aber die Gäste visierten ebenso oft Latte und Pfosten an. „Wenn man zu Hause nur ein Tor schießt, ist es ein bisschen unglücklich“, gab Lehmann zu. Als nur noch 78 Sekunden auf der Uhr verblieben, klingelte es im Planegger Kasten. Franziska Brendel hatte für den späten Ausgleich gesorgt. Da die Verlängerung ereignislos verlief, musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen, in dem Terres die stärksten Nerven bewies. „Wir haben noch die Chance, ins Finale einzuziehen“, sagte Lehmann. Ohne deutliche Steigerung des gesamten Teams wird das nicht funktionieren.

Autor:  Christian Heinrich  Münchner Merkur  25.02.2020

 

Überschrift für Spalte 2 ebenfalls in H2

Zwei Treffer gelangen Julia Zorn (l.) im ersten Spiel gegen Berlin.

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