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Pinguine bringen sich in Stellung

von ESC-Planegg

Planegg – Die Pinguine haben sich eine hervorragende Ausgangsposition im Rennen um die Deutsche Meisterschaft erkämpft. Im ersten Spiel der Best-of-three-Serie in den Bundesliga-Play-offs siegten die Eishockey-Damen des ESC Planegg beim ECDC Memmingen mit 4:2 (1:0, 1:2, 2:0). „Wir müssen die Big Points machen“, sagte Michael Lehmann. Der Sportliche Leiter wollte aus dem Sieg keinerlei Ansprüche für die nächste Partie ableiten, die am kommenden Samstag in Grafing ausgetragen wird. Sollte das Spiel verloren gehen, böte sich den Pinguinen am folgenden Tag abermals in der Scheune die letzte Chance, den ersten Titelgewinn seit drei Jahren unter Dach und Fach zu bringen.

Die Voraussetzungen für die Partie in Memmingen waren alles andere als optimal. Mit Theresa Wagner hatte sich eine der erfolgreichsten Torschützinnen des ESC wegen einer Erkältung abgemeldet. 1152 Zuschauer sorgten für eine großartige Stimmung und trieben die Indians permanent nach vorne. Allerdings übertrieb es der ECDC in einigen Situationen in der Wahl seiner Mittel. Planeggs Justine Reyes kugelte sich nach einem völlig überflüssigen Foulspiel die Schulter aus. Für die Amerikanerin ist die Saison damit erledigt. Lehmann erteilte der „dreckigen Spielweise“ der Indians eine klare Absage, stellte jedoch klar, dass es kein Lamentieren geben dürfe: „Wenn man Meister werden will, muss man damit umgehen können.“

Der ESC war gegen alle Widrigkeiten gewappnet, mit denen er in Memmingen konfrontiert wurde. Obwohl Trainer Marcel Breil vor der Partie und währenddessen fleißig bei seinen Reihen improvisieren musste, spielten alle groß auf. Zwölf Minuten waren vorüber, da besorgte Kerstin Spielberger auf Zuspiel von Franziska Feldmeier die Führung. Dass jede Formation der Würmtalerinnen Tore fabrizieren kann, zeigte sich Anfang des zweiten Drittels. Janina Fuchs erhöhte nach Vorarbeit von Luisa Kaiser und Sarah Kubiczek auf 2:0. „Wir haben viel richtig gemacht“, befand Lehmann.

Das änderte sich schlagartig: Der Titelverteidiger ging angesichts der drohenden Niederlage aufs Ganze und egalisierte den Rückstand durch Sonja Weidenfelder und Carina Strobel. „Wir waren nicht mehr im Spiel“, monierte Lehmann. Seine Spielerinnen seien in den meisten Situationen „viel zu passiv“ gewesen. Mit viel Glück retteten sich die Pinguine in die zweite Pause, in der Breils Improvisationskünste besonders gefragt waren. Nach Reyes’ Ausscheiden kreierte der Coach mit Jacyn Reeves, Mona Pink und Luisa Kaiser eine neue zweite Reihe, die schnell Betriebstemperatur erreichte. Mit dem 3:2 in der 47. Minute ließ Pink ihr Team wieder hoffen. Zehn Minuten später legte Reeves einen weiteren Treffer nach und sorgte dafür, dass die Stimmung im Stadion eine empfindliche Abkühlung erfuhr.

„Wir haben es erzwungen“, stellte Lehmann klar. Der erste Saisonsieg in Memmingen sei auch eine Willenssache gewesen. Der ECDC, der mit 33 Schüssen auf das Tor von Lisa Hemmerle ein Dutzend mehr als Planegg verbuchte, konnte die erste Heimniederlage in dieser Runde nicht mehr verhindern. Was auch ein großes Verdienst der starken Keeperin und ihrer Abwehr war. Lehmann sprach von einer „riesigen Mannschaftsleistung“, die das beinhaltet habe, was man zum Titelgewinn brauche: „Es steht jeder für den anderen ein.“

Autor: Christian Heinrich   Münchner Merkur 10.03.2020

Die Finalspiele

SA, 07.03.20 17:15    Memmingen : Planegg     2 : 4

SA, 14.03.20 17:00    Planegg : Memmingen

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SO, 15.03.20 11:15    Planegg : Memmingen

 

Jubelsprünge: Der ESC um Mona Pink und Jacyn Reeves (v.l.) schuf sich mit dem 4:2-Sieg in Memmingen eine perfekte Ausgangslage für kommendes Wochenende. Foto: Erwin hafner

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