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Pinguine begeistern in Budapest

von ESC-Planegg

Als Petra Szamosfalvi 15 Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich zum 3:3 erzielt, schwinden die Hoffnungen des ESC Planegg, das Finale des EWHL-Supercups zu gewinnen. Weil die Verlängerung ereignislos endet und Penaltyschießen nicht zu den Stärken der Würmtaler Eishockeyspielerinnen zählt, müssen sie sich schließlich dem KMH Budapest mit 3:4 beugen.

„Wir haben gesehen, dass wir mitspielen können“, sagte Klaus Wüst. Der Präsident der Pinguine war trotz Finalniederlage begeistert vom Vortrag seiner Mannschaft, die beim Final-Four-Turnier in der ungarischen Hauptstadt große Klasse zeigte. Selbst Wüst rieb sich hin und wieder verwundert die Augen, als er seine Damen kombinieren sah: „Manchmal hat man Bauklötze gestaunt, wie sie zusammenspielen können.“

Die Tour zur Endrunde an der Donau war ein echter Härtetest für den deutschen Rekordmeister. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, musste er schon aufs Eis und sich im Halbfinale mit dem MAC Budapest auseinandersetzen. Planegg war sofort hellwach und ging im ersten Drittel durch Kerstin Spielberger und Jacyn Reeves in Führung. In der Folge machte es sich bei den Pinguinen bemerkbar, dass mit Julia Zorn (verletzt) sowie Celina Haider und Sarah Kubiczek (beide kurzfristig erkrankt) drei Nationalspielerinnen fehlten. Der MAC schaffte durch Bernadett Anita Nemeth und Chelsea Midori Ball den Ausgleich. In der Schlussphase brachte Franziska Feldmeier ihr Team wieder in Front, obwohl es zu diesem Zeitpunkt zwei Spielerinnen weniger auf dem Eis hatte. Aber keine Minute später markierte Ball abermals den Ausgleich. In der Verlängerung schoss Spielberger ihre Mannschaft ins Finale. Die Vorarbeit hatte Feldmeier geleistet. „Das Spiel war schon sehr gut“, lobte Wüst, der die beiden Kontrahenten auf Augenhöhe gesehen hatte.

Auch im Endspiel war das Kräfteverhältnis ausgeglichen. Der KMH, der zuvor den EHV Wien mit 4:1 abgeledert hatte, erwischte den besseren Start und nutzte die zweite Überzahl durch Averi Nooren aus. Der ESC ließ sich durch die Führung des Favoriten, der die Gruppenphase klar für sich entschieden hatte, überhaupt nicht beirren. Ein Doppelschlag binnen 37 Sekunden brachte die vorläufige Wende. Feldmeier auf Pass von Eirin Stendahl egalisierte zunächst, bevor Anna Fiegert mit einem Schuss aus der Distanz den Tabellenführer der Bundesliga mit 2:1 in Front brachte. Im letzten Drittel ging es Schlag auf Schlag. Zunächst sorgte Sarah Knee für den Ausgleich der Ungarinnen, dann legte Justine Reyes als Antwort das 3:2 für Planegg nach. Die Pinguine rüsteten bereits zur Siegesfeier, als Szamosfalvi ihre Träume zerstörte und ihrem Team Overtime und Penaltyschießen bescherte.

Wüst war trotz der Niederlage von seinem Team restlos überzeugt: „Das war schon eine Demonstration.“ Nur in der ungarischen Hauptstadt bekam niemand so ganz den Zauber auf dem Eis mit. Gerade mal 50 Zuschauer verirrten sich ins Stadion. Einen solchen Rahmen hatte das Finale nicht verdient.

 Autor: Christian Heinrich   Münchner Merkur  03.12.2019

Im Halbfinale erfolgreich: Jacyn Reeves (l.) ebnete als Torschützin den Weg ins Endspiel mit. A-Foto: Erwin hafner

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