News

Mangelnde Konsequenz im Abschluss

von ESC-Planegg

In der vergangenen Woche hat sich Matthias Fritsche einiges einfallen lassen, um seinen Eishockeyspielerinnen das Toreschießen wieder schmackhaft zu machen. Zur großen Bestürzung des Planegger Trainers litten seine Akteure ganz besonders in den beiden Spitzenspielen gegen Memmingen unter Ladehemmung. Nach zwei saftigen Niederlagen gingen für den Titelverteidiger schon am ersten Advent die Lichter aus. Meister werden die Pinguine nicht mehr, was der Coach dem Team in den vergangenen Tagen deutlich anmerkte. „Glücklich war keine drüber.“

Richtige Ziele kann sich der der deutsche Rekordmeister keine mehr stecken. Gut, es gibt noch den Pokalwettbewerb, zu dem sich der ESC aber mühelos qualifizieren sollte. Da Olympia in Südkorea im kommenden Februar auch kein Thema für die zahlreichen Planegger Nationalspielerinnen ist, hat Fritsche keine andere Wahl, als schon jetzt an den Schwachstellen seines Ensembles zu feilen. „Das Hauptproblem ist die Effektivität“, hat der Coach festgestellt. Für diese These sprechen nicht nur die zwei Törchen gegen Memmingen, sondern auch zahlreiche vergebene Chancen.

Warum ausgerechnet das Team, das in der Bundesliga mit Abstand am häufigsten ins Schwarze trifft, auch die meisten Möglichkeiten versiebt, weiß der Übungsleiter auch nicht zu beantworten. Mit der Verschwendungssucht seiner Spielerinnen will er sich aber nicht länger abfinden. „Wir müssen mehr Tore schießen“, mahnt er deshalb mehr Konsequenz und Konzentration im Abschluss an.

Gegen Memmingen hat sich dieses Konsumverhalten übel gerächt, in Düsseldorf, Bergkamen und Berlin kamen die Pinguine noch mit einem blauen Auge davon. Aber das Fußvolk der Liga begehrt schon auf. „Die haben verkündet, dass sie drei Punkte aus Bayern mitnehmen wollen“, weiß Fritsche um die Ambitionen der Berlinerinnen, die am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (11.15 Uhr) in der Grafinger Scheune zu Gast sind.

In den beiden Hinspielen vor drei Wochen hat sich seine Mannschaft nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Die beiden Siege (4:1 und 4:2) waren schwer erkämpft. Damals konnte der Tabellenzweite noch auf die Dynamik von Kerstin Spielberger setzen. Im erneuten Aufeinandertreffen fehlt die Stürmerin, nachdem sie sich gegen Memmingen einen Bänderriss in der Schulter zugezogen hat. Wann sie wieder zum Einsatz kommt, ist noch nicht absehbar.

„Gut, dass nach diesem Wochenende Weihnachtspause ist“, freut sich Fritsche über ein paar Tage Zeitgewinn, bevor die Saison für sein Team am 13. Januar wieder weitergeht. Bis dahin muss er in der ersten Reihe improvisieren. Zu Julia Zorn und Franziska Feldmeier, die ihre Positionen behalten, gesellt sich wieder Bernadette Karpf. Auch sie hat in puncto Effektivität noch Nachholbedarf. Erst vier Treffer und sieben Assists gelangen der Nationalspielerin in 13 Partien. Selbst die Verteidigerinnen Ronja Jenike, Yvonne Rothemund und Corie Jacobson waren an mehr Toren beteiligt. Aber vielleicht platzt bei ihr wie bei ihren Mitstreiterinnen ja der Knoten gegen die Eisbären Juniors.

Autor   Christian Heinrich    Münchner Merkur  09.12.2017

Ein Team, das zusammen hält!!

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.