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In der Defensive zu langsam

von ESC-Planegg

 „Ich bin mir sicher, dass sie schlagbar sind“, meinte Matthias Fritsche nach der Partie beim ECDC Memmingen. Auf seinen ersten Sieg gegen die Allgäuerinnen muss der Trainer des ESC Planegg aber noch eine Weile warten. Seine Mannschaft unterlag bei den Indians mit 3:5 (1:3, 1:1, 1:1), nachdem sie schon im EWHL-Supercup den Kürzeren gezogen hatte.

„Wir waren nah dran“, so der Coach verärgert über die erste Pleite in dieser Saison. 25 Sekunden vor der Schlusssirene kassierten die Pinguine den letzten Treffer durch Marie Delabre. Zu diesem Zeitpunkt hatte Fritsche schon seine Torfrau vom Eis genommen, weshalb der Platz im Kasten verwaist war. Dieser Treffer gab dem Übungsleiter weniger zu denken als das Verhalten seines Teams im ersten Drittel. Bereits nach zwei Minuten zappelte die Scheibe zum ersten Mal im Kasten von Torwächterin Julia Graunke. Julia Zorn glich zwar nur eine Minute später auf Pass von Kerstin Spielberger aus, aber die nächsten beiden Tore gingen wieder auf das Konto des ECDC. Fritsche machte vor allem zu schaffen, dass sein Ensemble bei den zwei Treffern jeweils weit aufgerückt war und den davon eilenden Gegnerinnen nicht mehr hinterherkam. Ohne Corie Jacobson, die in New York für den Gewinn der amerikanischen Meisterschaft geehrt wurde, fehlte dem Tabellenführer eine schnelle Verteidigerin, um die Konter noch abzufangen. Der Trainer räumte jedoch auch ein, dass seine Mannschaft viel zu oft die Absicherung nach hinten vergaß und „wir uns zu weit in die gegnerische Hälfte reinziehen lassen.“ Hinzu kam, dass Graunke nicht gerade die glücklichste Figur bei den Gegentoren machte und im zweiten Drittel ihren Arbeitsplatz an Dominique Quint abtreten musste.

Fortan kam der deutsche Rekordmeister zwar besser ins Spiel, das nächste Tor schossen aber die Memmingerinnen durch Delabre. Spielberger brachte den ESC zwar wieder heran, doch bis der 3:4-Anschlusstreffer durch Julia Zorn fiel, waren schon wieder acht Minuten im letzten Abschnitt vergangenen. „Danach hat uns das letzte Quäntchen gefehlt“, haderte Fritsche mit einem Pfostenschuss von Mona Pink und einer Strafzeit für Spielberger dreieinhalb Minuten vor dem Ende.

So gab es am vergangenen Wochenende nur den eingeplanten Sieg gegen den SC Langenhagen zu bejubeln. Der fiel mit 14:0 (7:0, 2:0, 5:0) etwas niedriger als erhofft aus. Der Tabellenführer ließ sich gegen das Schlusslicht viel zu oft in nicklige Scharmützel verwickeln. Schiedsrichter Alexander Singer sprach insgesamt 18 Strafzeiten aus, von denen die Planeggerinnen 24 Minuten abzusitzen hatten. „Das Spiel ist dem Schiri entglitten“, stellte Fritsche fest, dass der Unparteiische zunächst zu viele Ruppigkeiten durchgehen ließ, ehe er eine konsequente Linie fuhr. Wegen der zahlreichen Unterzahlspiele verpassten die Pinguine einen deutlicheren Sieg. Erfolgreichste Schützin war Julia Zorn mit vier Treffern, es folgten Spielberger (3), Larissa Eicher (2) und Bernadette Karpf (2). Je einmal waren Mona Pink, Franziska Feldmeier und Luisa Kaiser erfolgreich.

Autor: Christian Heinrich    Münchner Merkur vom 24.10.2017

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