News

2:1 nach Verlängerung: Pinguine schlagen die Unbesiegbaren

von ESC-Planegg

ESC Planegg fügt Memmingen erste Pleite seit einem Jahr zu

Der Platz vor dem Stadion am Hühnerberg gehört nicht gerade zu den romantischen Stellen im Allgäu. Trotzdem kam es Matthias Fritsche schon ein wenig seltsam vor, dass sich gar niemand mit ihm nach dem Spielende unterhalten wollte. „Die waren alle zügig auf dem Heimweg“, sagte der Trainer des ESC Planegg nach dem 2:1-Auswärtssieg seiner Eishockeyspielerinnen beim ECDC Memmingen. Dabei hätte sich Fritsche gerne noch etwas mit den gegnerischen Spielerinnen ausgetauscht, die von seinem Team die erste Niederlage seit über einem Jahr verabreicht bekommen hatten.

Doch er konnte sich gut in die Gefühlslage der Indians hineinversetzen. „Das nervt natürlich tierisch.“ Schließlich hatte seine Mannschaft die vergangenen sechs Vergleiche gegen den Tabellenersten der Bundesliga allesamt verloren. Dass dieses Mal die Pinguine wieder jubelten und die Memmingerinnen mit hängenden Köpfen vom Eis schlichen, war vor allem eine Mentalitätsfrage. Gerade zwölf Spielerinnen und zwei Torhüterinnen konnte Fritsche für den Vergleich mit dem Klassenprimus aufbieten, während 18 Akteure den Kader des Gegners aufblähten. Aber der ESC kannte die Situation schon aus dem Hinspiel, das spät und ziemlich unglücklich mit 2:4 verloren gegangen war. Und so wusste jede Spielerin, was zu tun war. „Es war jede motiviert“, sagte Fritsche.

Das erste Drittel lief wie vor einer Woche. Planegg kochte zunächst Memmingens hoch dekorierten Angriff mit Marie Delabre und Taylor Day ab und vergaß selbst nicht das Toreschießen. In Überzahl gelang Theresa Wagner auf Pass von Luisa Kaiser die Führung. Die hatte bis zur 34. Minute Bestand, als Delabre ein einziges Mal den Verteidigerinnen des ESC entwischte. Auch Torfrau Dominique Quint, die wieder eine tadellose Vorstellung ablieferte, hatte gegen den Schuss keine Chance. Im letzten Abschnitt versuchte der ECDC zwar, die Führung zu erzwingen, gab aber vier Minuten vor dem Ende sein Vorhaben auf und sicherte sich zumindest ein Unentschieden. In der Verlängerung waren erst 18 Sekunden gespielt, als Kerstin Spielberger einen Stellungsfehler der Memminger Abwehr eiskalt ausnutzte. „Richtig gut gemacht“, lobte Fritsche. Das fanden auch andere: Das Handy des Trainers stand nicht mehr still.  hch

Auto:  Christian Heinrich   Münchner Merkur  06-11-2018

#19 Spielberger in OT zum Siegtor

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.