News

Gegentore in Überzahl

von ESC-Planegg

Michael Lehmann hat die richtige Intuition gehabt. Als Lena Schuster im finalen Shoot-out gegen die Eisbären Juniors Berlin gleich den ersten Penalty passieren lassen musste, beorderte der Teamchef des ESC Planegg Lisa Hemmerle zwischen die Pfosten. Die Eishockeytorhüterin hatte am Vortag ihr Debüt für die Pinguine gegeben und mit dazu beigetragen, dass den Eisbären mit 5:1 (2:0, 2:1, 1:0) das Fell über die Ohren gezogen wurde. Ohne eine Sekunde auf dem Eis gestanden zu haben, bezog Hemmerle ihren Posten und verrammelte fortan den Kasten des ESC. Berlin traf kein einziges Mal mehr, während der deutsche Rekordmeister den Rückstand drehte und am Ende durch den entscheidenden Penalty von Franziska Feldmeier mit 4:3 (1:1, 2:2, 0:0, 0:0) gewann.

„Wir dürfen uns überhaupt nicht beschweren“, sagte Lehmann nach der Ausbeute von fünf Punkten. Sein Team konnte in der Bundeshauptstadt nicht nur glänzen. Nach wie vor läuft es im Spiel des ESC nicht rund. Vor allem in der zweiten Begegnung notierte Lehmann zahlreiche vermeidbare Fehler seiner Mannschaft. Auch wenn die Schiedsrichter keine bestechende Leistung ablieferten und der Gegner nach der Auftaktpleite viel engagierter zurückkam, lagen die Gründe für den durchwachsenen Auftritt vor allem bei den Pinguinen selbst. „Den Schuh müssen wir uns einfach anziehen“, so Lehmann.

Vor allem in der Defensive haperte es. In der zweiten Partie musste der Vizemeister sogar ein Tor in Überzahl einstecken. „Wir waren immer einen Schritt zu spät“, monierte Lehmann, der sich auch über die eine oder andere überflüssige Strafzeit ärgerte. Immerhin ging nach dem 1:3-Rückstand ein Ruck durch die Mannschaft, Julia Zorn und Theresa Wagner glichen noch zum 3:3 aus. Dabei hatte das Match einen guten Anfang genommen, als Celina Haider nach zehn Minuten das 1:0 für Planegg erzielte. Lehmann vermutete, „dass wir das Spiel ein bisschen zu leicht genommen haben“.

Das 5:1 vom Vortag erwies sich als trügerisch, „weil Berlin noch mehr Schwankungen hat als wir“, sagte Lehmann. An den fünf Treffern waren alle Reihen beteiligt und letztlich Feldmeier, Wagner, Haider, Justine Reyes und Kerstin Spielberger verantwortlich. Das zwischenzeitliche 1:3 kassierten die Pinguine, als sie sich mal wieder in Überzahl befanden. „Die fünf Schützen zeigen, dass wir eine gute Breite haben“, befand Lehmann. Allerdings gibt es zurzeit keine Spielerin bei den Würmtalerinnen, die in der Bundesliga so richtig zuschlägt. Auch Reyes, die im EWHL-Supercup die Scorerstatistik anführt, fremdelt noch im nationalen Spielbetrieb.

Autor:  Christian Heinrich  Münchner Merkur 16.10.2019

Die nächsten Spiele:

Samstag, 19.10.2019  17:00   ESC : Bergkamen 

Sonntag, 20.10.2019  11:15   ESC : Bergkamen

In der Breite stark: Für den ESC von Teamchef Lehmann (hinten) trafen sechs verschiedene Spielerinnen. A-F: Erwin Hafner

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.