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Farce auf höchstem Niveau

von ESC-Planegg

Verband stellt keine Schiedsrichter für Spiel des ESC Planegg

Als eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn immer noch keine Schiedsrichter in der weeArena von Bad Tölz eingetroffen waren, kam das Ganze den Verantwortlichen des ESC Planegg langsam spanisch vor. Es stellte sich schließlich heraus, dass die Ligaleitung des Deutschen Eishockey-Bundes die Unparteiischen zwar für die beiden Nachholspiele gegen die Hannover Indians eingeteilt, aber als Termine den 2. und 3. März und nicht den 2. und 3. Februar festgelegt hatte. Wie dieser Fehler dem DEB unterlaufen konnte, denn zu dieser Zeit laufen eigentlich schon die Play-offs, war genauso unverständlich wie der gesamte Hickhack um die erste Partie zwischen den Pinguinen und den Niedersachsen.

Der ESC konnte auf die Schnelle zwar noch zwei Referees des Bayerischen Eissport-Verbands anheuern, aber die erhielten von ihrem Obmann keine Erlaubnis, die Begegnung zu leiten. Nach einigen verzweifelten Anläufen erreichten die ESC-Offiziellen Ligaleiterin Marion Herrmann, die sich zu diesem Zeitpunkt im Skiurlaub befand. Sie entschied, dass die Partie auf jeden Fall stattzufinden habe. Am Ende pfiffen Planeggs Co-Trainer Michael Lehmann und Hannovers Coach Jeff Keller die Partie. Allerdings legten die Indians noch am selben Abend einen Protest gegen die Wertung des Spiels ein.

„Ich will mich dazu nicht äußern“, sagte Matthias Fritsche. Der Trainer des deutschen Rekordmeisters will erst einmal abwarten, wie am Grünen Tisch über die Wertung der Begegnung entschieden wird. Bei aller diplomatischen Zurückhaltung konnte er jedoch seinen Ärger nicht verbergen. Eigentlich sollte das Kräftemessen in der weeArena zu einem Schaufenster für die Fans des Fraueneishockey werden. Doch dann endete das Wochenende in einem Fiasko. Dem guten Willen der Bad Tölzer Eismeister war es zu verdanken, dass die Partie mit 65-minütiger Verspätung noch stattfand. Am Ende kollidierte das Spiel mit der Tölzer Eisdisko, die eigentlich um 20 Uhr hätte beginnen sollen. „Ich würde am liebsten das Spiel verdrängen“, meinte Fritsche.

Der 9:2-Erfolg (4:1, 0:1, 5:0) besaß für ihn überhaupt keinen Wert. Auch in den 12:0-Sieg (2:0, 6:0, 4:0) am Sonntag mischte sich ein fader Beigeschmack. Als sich im letzten Drittel ein Debakel für die Indians abzeichnete, verschärften sie die Gangart auf dem Eis. „Es war hart und ruppig“, stellte Fritsche fest. Die Schiedsrichter ließen alles laufen, was vor allem Christina Ieradi schlecht bekam. Die Kanadierin zog sich eine Verletzung an der Schulter zu und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Ärzte gaben jedoch Entwarnung. Wenn alles gut läuft, kann die Stürmerin am kommenden Montag wieder das Training aufnehmen.  hch

Autor: Chtristian Heinrich    Münchner Merkur  05.02.2019

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