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Auf Schwarz-Rot-Goldener Mission

von ESC-Planegg

Planegg/Espoo – Wenn sich Tabea Botthof an ihre erste Weltmeisterschaft vor zwei Jahren erinnert, gerät sie nach wie vor ins Schwärmen. „Für mich war es großartig“, sagt die Verteidigerin, die gerne beim ESC Planegg aushilft, wenn es ihr Studium an der Yale University in den USA zulässt. Gestern begann für die 18-jährige Eishockeyspielerin ihre zweite WM, die bis zum 14. April dauert. In Espoo in Finnland holte sie mit dem Team des Deutschen Eishockey-Bundes zum Auftakt gegen Schweden einen 2:1-Sieg (0:0, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen und damit die ersten zwei Punkte im Turnier. Emily Nix in der regulären Spielzeit und Laura Kluge per Penalty sorgten mit ihren Toren für den gelungenen Auftakt. In den kommenden Tagen stehen weitere Partien gegen Japan (Samstag, 6. April), Frankreich (Montag, 8. April) und Tschechien (Dienstag, 9. April) für die Mannschaft von Bundestrainer Christian Künast an.

„Wir haben eine sehr gute Vorbereitung absolviert und bereits sehr viele Dinge umgesetzt“, meint der Coach. In seinen 23-köpfigen Kader berief er insgesamt sieben Spielerinnen des deutschen Vizemeisters. Neben Botthof verteidigen auch noch die Pinguine Anna-Maria Fiegert und Yvonne Rothemund. Für den Angriff sind Julia Zorn als Kapitänin, Kerstin Spielberger, Bernadette Karpf und Celina Haider nominiert, die in Finnland ihre WM-Premiere feiert. „Alle sind mit sehr viel Herzblut dabei“, teilt Künast mit und lobt das Engagement seiner Spielerinnen, die in Espoo ihren vierten Platz von Plymouth 2017 bestätigen wollen. „Als wir damals zum Turnier fuhren, dachten wir, dass alles möglich ist“, sagt Botthof. Diese Lockerheit war den Deutschen bereits während der Gruppenphase gegen Schweden (3:1) und gegen Tschechien (2:1) anzumerken. Im Viertelfinale setzte sich das Team sogar gegen Russland (2:1) durch. Am Ende standen die Deutschen im kleinen Finale, wo es eine 0:8-Niederlage gegen Finnland setzte. Trotz der Pleite ist Rang vier der bislang größte Erfolg im deutschen Fraueneishockey.

Diese Platzierung möchte das DEB-Team gerne wiederholen. Trotz der ordentlichen Vorbereitung kassierte die Mannschaft bei der Generalprobe in Füssen gegen Frankreich eine 0:2-Niederlage (0:1, 0:0, 0:1). „Wir waren besser als die Französinnen, aber haben unsere Chancen nicht konsequent genutzt“, moniert Künast. Gute Möglichkeiten hatten unter anderen auch die ESC-Spielerinnen Zorn und Spielberger, aber das Tor der Gäste war wie vernagelt.

Vielleicht sollte es der Bundestrainer mit Botthof im Angriff versuchen, wenn die gelernten Stürmerinnen weiterhin das Tor verfehlen. „Ich übernehme jede Rolle, die der Coach von mir will“, verspricht die Verteidigerin. Warum sollte nicht auch ihre zweite WM eine ganz besondere Erfahrung werden?

Autor: Christian Heinrich   Münchner Merkur 05.04.2019

Highlights vom Spiel:  Deutschland : Schweden

https://www.iihf.com/en/events/2019/ww/news/9750/sweden-tops-germany-in-opener

Sieben Pinguine mit dem DEB-Team bei der WM: Tabea Botthof, Yvonne Rothemund, Celina Haider und Anna Fiegert (hinten v.l.) sowie Kerstin Spielberger, Julia Zorn und Bernadette Karpf (vorne v.l.) vertreten den ESC Planegg im finnischen Espoo. Foto: ESC Pla

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