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Wärmende Wohltat bei klirrender Kälte

von ESC-Planegg

Dieses „Winter Game“ hat vor allem dazu gedient, den Fans in der kalten Jahreszeit richtig Lust auf Eishockey zu machen. Den rund 120 Zuschauern am Eiswunder am Feodor-Lynen-Gymnasium hat das Kräftemessen zwischen den Bundesligaspielerinnen des ESC Planegg und den Hobbyspielern des EC Planegg-Geisenbrunn dann auch so richtig Spaß gemacht. Sie sahen eine flotte Partie, die nach dem offiziellen Ende die Männer für sich entschieden hatten. Als bereits laute Rufe über das weite Rund hallten, dass die Spielzeit abgelaufen sei, schnappte sich ein EC-Spieler die Scheibe und nagelte sie ohne Rücksicht zum Endstand von 7:6 in die Maschen von Torhüterin Dominique Quint. Gentlemanlike war das zwar nicht gerade, aber Klaus Wüst wollte dem Gegner deshalb keinen Strick drehen. Für den Präsidenten des ESC war alles gut, schließlich hatten beide Kontrahenten bei ihrer Benefizaktion stolze 661 Euro für die Familienberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt in Planegg eingespielt.

Was Wüst aber so richtig auf die Palme brachte, war die Tatsache, dass der deutsche Rekordmeister im Fraueneishockey gerade einmal zehn Spielerinnen zu diesem Pflichttermin hatte motivieren können. „Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose“, kommentierte er lakonisch die Einstellung so mancher Pinguine, die die Möglichkeit ungenutzt verstreichen ließen, mal im eigenen Ort kräftig Werbung für sich selbst zu betreiben. Der EC erkannte wie schon bei der Premiere des „Winter Game“ vor einem Jahr den hohen Marketingwert der Aktion und trat mit voller Kapelle an. Von den 17 Hobby-Eishacklern genügten zwar nur eine Handvoll höheren Ansprüchen, aber sie wussten die Stunde zu nutzen, sich vor dem einheimischen Publikum ins Rampenlicht zu spielen. „Das ist etwas, was unsere Mädels nicht kapieren“, echauffierte sich Wüst, der gute Werbung für seinen Klub so dringend benötigt, da die Mannschaft ihre Partien sonst im entfernten Grafing bestreitet.

Immerhin hielt sich dieses Mal die Niederlage in Grenzen. Beim ersten Aufeinandertreffen waren die Männer mit dem Bundesligisten noch kräftig Schlitten gefahren und hatten mit 14:6 gewonnen. Dieses Mal sorgte der aktuelle Tabellenzweite der ersten Liga für den spielerischen Glanz. Mit Kathrin Lehmann, Kerstin Spielberger, Theresa Wagner, Yvonne Rothemund, Franziska Feldmeier sowie Celina Haider standen sechs aktuelle beziehungsweise ehemalige Nationalspielerinnen Deutschlands und der Schweiz auf dem Planegger Eis. Die verstanden sich nach der Partie bei Leberkäse und Weißbier im Klubheim des EC Planegg-Geisenbrunn wieder prächtig mit den Männern, auch wenn die am Ende doch recht fies zu ihnen gewesen waren.

Autor:  Christian Heinrich  Münchner Merkur   09.01.2019

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