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Verteidigerin mit Offensivdrang

von ESC-Planegg

Ein wenig Schmerz wird Yvonne Rothemund schon empfinden, wenn sie im Rahmen des Nations Cup in dieser Woche auf Schweden und die Schweiz trifft. „Man weiß, dass die anderen Sportler nach Pyeongchang fliegen und wir nicht“, sagt die Eishockey-Nationalspielerin des ESC Planegg. Das Ticket für Olympia 2018 hatte das Team von Bundestrainer Benjamin Hinterstocker vor gut einem Jahr in Japan verpasst. „Das ist ein Gefühl, das man nur empfinden kann, wenn man selbst dabei gewesen ist“, erinnert sich Rothemund nur ungern an die wohl größte Enttäuschung in ihrer sportlichen Karriere.

Der Start in Südkorea wäre für die 25-jährige Verteidigerin die Krönung ihrer bisherigen Laufbahn gewesen. Als sich nach den Winterspielen in Sotschi der Neuaufbau des DEB-Teams vollzog, bekam Rothemund wieder eine neue Chance. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Peter Kathan setzte Hinterstocker auf die gebürtige Kulmbacherin, die mit starken Leistungen sowohl in der Nationalmannschaft als auch im Verein von sich reden machte. „Es war eine rapide Entwicklung“, sagt die Abwehrspielerin.

Ehrgeiz hatte die Oberfränkin schon immer gehabt. Ihre Karriere begann sie beim ESV Bayreuth, bevor sie durch halb Nordbayern tingelte, um sich und ihr Spiel weiter zu verbessern. Nürnberg, Regensburg und Selb lauteten die weiteren Stationen. Zum Glück für den ESC Planegg gibt es jenseits des Weißwurstäquators kein vernünftiges Frauen-Eishockey-Team in Bayern. Und so landete Rothemund nach langer Odyssee schließlich bei den Pinguinen. „Die Eltern haben mich sehr unterstützt“, bedankt sie sich bei Vater und Mutter, die bereitwillig den Fahrdienst übernahmen.

Autor: Christian Heinrich  Münchner Merkur 03.01.2018

Ärgert sich noch immer über die verpasste Olympia-Qualifikation: Yvonne Rothemund vom ESC Planegg. foto: hch

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