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Pinguine zeigen Trotzreaktion

von ESC-Planegg

Es war so lausig kalt in der Grafinger Scheune, dass Matthias Fritsche freiwillig die Mütze seines Pullovers über seinen Kopf zog. In seinen schwarzen Klamotten sah der kräftige Trainer des ESC Planegg aus wie der Krampus, der sich zum Eishockey verirrt hatte. Maßregeln musste er seine Mannschaft jedoch nicht. Mit 4:2 (1:0, 2:2, 1:0) und 8:2 (2:0, 2:0, 4:2) gewannen die Pinguine ihre beiden letzten Partien vor der Weihnachtspause.

„Es war ein guter Jahresabschluss“, meinte der Coach und zog eine positive Bilanz. Ihm und seinem Team war die Erleichterung deutlich anzumerken. Die beiden jüngsten Pleiten gegen den ECDC Memmingen hatten so mächtig am Selbstbewusstsein genagt, dass den Vergleichen mit den Eisbären Juniors aus Berlin auf einmal eine schicksalhafte Bedeutung zukam. War der Deutsche Meister in der Lage, den Schalter nach dem so gut wie verlorenen Titel wieder umzulegen, oder entwickelte sich aus dem Desaster gegen die Indians ein Trauma? Der ESC gab eine deutliche Antwort. Die beiden klaren Erfolge gegen die aufmüpfigen Berlinerinnen, die eigentlich drei Punkte aus Oberbayern entführen wollten, sind auch ein Statement für die kommenden Monate. So schnell wirft die Pinguine nichts um. Da Memmingen am Sonntag seine erste Saisonniederlage in Ingolstadt erlitt, zahlten sich die zwei Siege doppelt aus.

„Wir waren von Anfang an da“, sagte Fritsche, der seinem Ensemble vor allem in der zweiten Begegnung eine starke Leistung attestierte. Die Pinguine trumpften sofort richtig auf und gingen durch zwei Treffer von Bernadette Karpf und Monika Pink in Führung. Erst gegen Ende des ersten Drittels verebbte der Enthusiasmus bei den Gastgeberinnen. Berlin kam zu einigen Möglichkeiten, doch Dominique Quint erwies sich im Planegger Gehäuse als sicherer und zunächst unüberwindbarer Rückhalt. „Sie hat super gehalten“, lobte Fritsche seine Torfrau. Da auch der Einstieg in den zweiten Abschnitt mit einem weiteren Doppelpack von Kathrin Lehmann und Elizabeth Scala mustergültig gelang, konnte sich der ESC darauf konzentrieren, das Spiel zu kontrollieren. Yvonne Rothemund und Corie Jacobson machten dem Gegner bereits in der neutralen Zone das Leben schwer, weshalb viele Kontergelegenheiten der Gäste im Ansatz erstickt wurden.

Mit der Zeit begann die Partie den Pinguinen richtig Spaß zu machen. Im letzten Durchgang fielen gegen die sonst so defensivstarken Berlinerinnen zunächst noch drei weitere Treffer durch Karpf, Scala und Julia Zorn. „Chancen haben wir immer“, sagte Fritsche lapidar. Nur dieses Mal glänzte seine Mannschaft auch mit der oft vermissten Effektivität. Dass der Gegner aus der Bundeshauptstadt das Ergebnis durch Nina Kamenik und Anne Bartsch etwas erträglicher gestaltete, führte der Trainer darauf zurück, dass seinem Team im Gefühl des sicheren Sieges die Konzentration verloren ging. „Da waren wir nicht mehr so ganz da.“ Die zwei Gegentreffer beendeten aber rasch die Träumereien. Wie zum nachdrücklichen Beweis, dass es auch besser geht, folgte auf den letzten Drücker die schönste Kombination des Tages über Franziska Feldmeier und Julia Zorn zum Endstand von 8:2 durch Karpf. „Super Spielzug“, schwärmte Fritsche.

Das hätte er sich in der ersten Partie auch gerne gewünscht. Nur da mussten seine Spielerinnen hart arbeiten, bis sie den zwischenzeitlichen Rückstand von 1:2 durch die Tore von Feldmeier, Scala (2) und Rothemund wieder aufholten.

Wieder zu hause!! Katrin Lehmann #13

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