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Olympia findet ohne die Pinguine statt

von ESC-Planegg

Der Traum von Olympia 2018 in Pyeongchang ist für die Damen des Deutschen Eishockey-Bundes geplatzt. Das Team von Bundestrainer Benjamin Hinterstocker unterlag in der entscheidenden Partie der Qualifikationsrunde in Tomakomai Japan mit 1:3 (0:0, 1:2, 0:1). „Wir sind natürlich enttäuscht“, räumte DEB-Vizepräsident Marc Hindelang ein. Das traf auch auf die sechs Spielerinnen des ESC Planegg zu, die im Land der aufgehenden Sonne ihr Lachen verloren. Julia Zorn, Kerstin Spielberger, Sophie Kratzer, Ronja Jenike, Yvonne Rothemund und Bernadette Karpf werden sich eine weitere Olympiade gedulden müssen, bis sie wieder die Chance haben, um die Medaillen mitzukämpfen.

Nach den beiden Siegen über Frankreich (4:3) und Österreich (4:1) folgte der Showdown gegen Japan, das seine beiden Vergleiche gegen die europäischen Rivalen ebenfalls für sich entschieden hatte. Vor 3111 Zuschauern in der Hakucho Oji Ice Arena hatten die Gastgeberinnen das Publikum hinter sich, aber die Deutschen ließen sich von der Atmosphäre nicht aus dem Konzept bringen. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen“, gab es für Hinterstocker fast nichts zu kritisieren. Nur eines räumte der Bundestrainer dann doch ein. „Um Japan zu schlagen, muss du deine Chancen nutzen.“ Da dies seinen Schützlingen nicht gelang, wurde es nichts aus der zweiten Olympia-Teilnahme hintereinander.

Zunächst einmal mussten sich die Deutschen des Ansturms der entfesselten Japanerinnen erwehren. Aber die glänzende Torfrau Jenny Harß machte alle Möglichkeiten des Gegners zunichte. Mitte des ersten Drittels konnte sich das DEB-Team langsam vom Druck der Gastgeberinnen befreien. Marie Delarbre und Emily Nix besaßen die ersten Chancen für die Deutschen, aber auch die Japanerinnen hatten mit Nana Fujimoto eine starke Torwächterin zwischen den Pfosten. Als auch noch zwei Überzahlspiele keinen Ertrag brachten, gingen die Deutschen mit einer Nullnummer in die erste Pause.

„Die Mannschaft hat großartig gespielt und gekämpft“, sagte Franz Reindl. Der DEB-Präsident musste mitansehen, wie Sena Suzuki Mitte des zweiten Drittels die Scheibe zum ersten Mal im deutschen Gehäuse unterbrachte. Nur fünf Minuten später legte Shoko Ono das 2:0 nach. Die Deutschen reagierten geschockt, aber nach einer Auszeit zeigte die Mannschaft Zähne. Die gebürtige Gräfelfingerin Manuela Anwander, aber auch Nix und Tanja Eisenschmid hatten den Anschluss auf dem Schläger. Dass der nach 36 Minuten endlich fiel, hatte das Team Eisenschmid zu verdanken, die den Puck von der blauen Linie in den rechten gegnerischen Torwinkel zimmerte. Über 20 Minuten blieben den Deutschen noch, um sich den Traum von Olympia zu verwirklichen. „Wir haben alles probiert, um Japan zu schlagen“, so Hinterstocker. So sehr sich sein Ensemble auch bemühte, die Abwehr des Kontrahenten hielt dicht. Sieben Minuten waren noch auf der Uhr, als Julia Zorn die aussichtsreichste Chance versiebte. Der Schuss der Planeggerin strich knapp am Kasten vorbei. Als Hanae Kubo das 3:1 gelang, war die Begegnung für die Deutschen endgültig gelaufen. Trotz der verpassten Qualifikation war Hindelang weit davon entfernt, Trübsal zu blasen. „Diese junge Mannschaft hat eine gute Zukunft vor sich und wird wieder auferstehen“, prophezeite der Vize-Präsident an. Und dann kündigte er noch „weitere Unterstützung“ für das deutsche Fraueneishockey an.

Autor Christian Heinrich   MM  13-02-2017

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