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Die grauen Mäuse der Liga mucken auf

von ESC-Planegg

Was lässt sich in Düsseldorf schon anderes treiben, als die längste Theke der Welt abzulaufen? Ein Altbier werden sich die Pinguine an diesem Wochenende jedoch nicht genehmigen. Sechs Punkte sind gegen die DEG fest eingeplant, um vor dem bayerischen Derby gegen den ECDC Memmingen nicht weiter unter Druck zu geraten. „Dafür müssen wir gewappnet sein“, sagt Matthias Fritsche. Der Trainer des ESC Planegg erwartet, dass sein Team die Generalprobe am Samstag (16.30 Uhr) und Sonntag (14 Uhr) gut aufs Eis bekommt.

Die oberste Pflicht für Fritsche besteht darin, die Aufgabe an der legendären Brehmstraße ordentlich anzugehen. „Zu unterschätzen brauchen wir sie nicht“, warnt der Coach seine Eishockeydamen vor den Rheinländerinnen. Dass dies leichter gesagt als getan ist, verrät der Blick auf die Tabelle der Bundesliga. Düsseldorf hat in dieser Saison noch nichts Weltbewegendes geschafft und dümpelt mit sechs Punkten auf Rang sechs.

Immerhin hat der Titelverteidiger in den vergangenen Wochen wertvolle Erfahrungen gesammelt, welchen Schrecken gerade die grauen Mäuse der Liga verbreiten können. In Bergkamen ließen die Pinguine einen Punkt liegen. Bei ihrem Gastspiel in Berlin kamen sie zwar ungeschoren davon, aber in beiden Partien mussten die Pinguine zittern wie die Klapperstörche. Und dann gibt es noch die widerspenstigen Mannheimerinnen, die am vergangenen Sonntag den Indians aus Memmingen fast eine Blamage einbrachten.

Dass die sogenannten Kleinen langsam damit beginnen, gegen die Arrivierten aufzumucken, ändert auch beim ESC die Statik innerhalb des Teams. Natürlich prägen Julia Zorn und Kerstin Spielberger nach wie vor das Spiel des deutschen Rekordmeisters. 44 beziehungsweise 38 Scorerpunkte haben die beiden Sturmpartnerinnen aus der ersten Reihe bereits gesammelt und führen damit die Rangliste der Liga mit deutlichem Vorsprung an. Aber auch auf Theresa Wagner ist Verlass, die in Berlin maßgeblich am Sieg im zweiten Spiel beteiligt war. „Es sind mehr Spielerinnen, die Verantwortung übernehmen“, sagt Fritsche. Das spiegelt auch die Scorerwertung wider. Acht Pinguine befinden sich aktuell unter den besten 20 der Liga.

Weil das Niveau innerhalb des Teams deutlich gestiegen ist, kann der Trainer die personellen Ausfälle gut kompensieren. Für Dominique Quint, die privat verhindert ist, hütet Franziska Albl den Kasten. Zuletzt war das am zweiten Bundesliga-Wochenende gegen Ingolstadt der Fall. Außerdem muss Luisa Kaiser wegen einer Verletzung passen. Alle anderen Spielerinnen sind in Düsseldorf dabei. Vielleicht bleibt doch noch die Zeit zu einem Besuch an der längsten Theke der Welt.

Autor: Christian Heinrich   Münchner Merkur   24.11.2017

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